"Es gibt noch immer keinen Fremdspender." Ein Satz, der uns monatelang begleitet und jedesmal gleich schmerzt. Aber wir sind dankbar, dankbar dass die Medizin soweit ist, auch eine Transplantation der elterlichen Zellen vorzunehmen. Im Medizinschen spricht man hier von einer haploidenten Transplantation und dies ist die letzte Möglichkeit wenn es keinen passenden Fremdspender oder Geschwisterspender gibt.
Fremdspender passen meist mit 10 von 10 oder 9 von 10 Gewebemerkmalen überein, Eltern jedoch nur mit 5 von 10.
Nachdem unser Blut untersucht wurde, entschieden sich die Ärzte das Marco als Spender besser passt als ich. Außerdem wurde besprochen das eine periphere Stammzellspende erfolgen soll.
Die Arten der Spende
Die Knochenmarksspende
Achtung! Hier wird kein RÜCKENMARK entnommen, nur Knochenmark! Dies geschieht in Vollnarkose durch Punktion des hinteren Beckenknochens.
Die periphere Stammzellspende - hier werden die Zellen durch eine Blutwäsche (Apherese) entnommen.
Interview mit Marco
Wie war die Vorbereitung?
Ich habe zur Vorbereitung 4 Tage lang jeweils 2 Spritzen bekommen. Dies war nötig, dass ich mehr Stammzellen produziere. Die Spritzen waren nur kurz unangenehm. Angenehmer als eine Thrombosespritze in den Bauch auf jeden Fall!
Hattest du Angst?
Ein bisschen Angst hatte ich vor den Nadeln, aber wer mag schon Nadeln? Die Entnahme der Zellen erfolgt über einen Venflon, also steckten dann nur ein Plastikschlauch in meinem Arm und ich konnte mich freier bewegen. Ich fürchtete den Gedanken, dass permanent spitze Nadeln in mir stecken die das Blut raussaugen, durch eine Maschine pumpen und wieder in mich hineinlaufen lassen. Aber schlussendlich spürte man garnichts und es war nur der Lüfter der Maschine ein bisschen laut.
Hattest du Schmerzen?
Nicht wirklich, am 4. Tag der Spritzen spürte ich meine Gelenke schon sehr stark und hatte Kopfschmerzen.
Wie lange hat die Spende gedauert und wieviel wurde entnommen?
Die Spende an sich hat 3 Stunden gedauert. Die Vorbereitung der Maschine dauerte ca. 30 Minuten, hier wirde die Maschine bestückt und gespült. Und dannach musste ich noch eine Stunde zur Überwachung der Vitalparameter dableiben.
Insgesamt sind ungefähr 7 Liter Blut durch die Maschine gelaufen und nur 175 ml Stammzellen entnommen worden.
Wie fühlst du dich, der Spender zu sein?
Ich bin froh unserer Tochter zu helfen. Ich habe nicht viel machen müssen um ihr das Leben zu retten, dass ist ein wahnsinnig schönes Gefühl.
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