Die Konditionierung
Der 5.5.2023. Ich konnte vor Aufregung nicht schlafen, denn es ist der Tag an dem Elina ihre erste Chemo bekommt. Ich frage mich, wie ein Baby nur eine Chemo überleben soll, und Elina soll gleich eine 7-tägige Chemo über sich ergehen lassen, die ihr Knochenmark zerstören soll.
Ich hatte die Vorstellung, dass sie die Chemo bekommt und es ihr schlagartig schlecht gehen wird, sie mit massiver Übelkeit zu kämpfen hat und sich permanent übergeben muss. Aber so war es nicht, denn es passierte einfach NICHTS.
Sie schlief auf mir während die erste Chemo lief. Wir warteten sooo lange bis endlich diese Therapie starten konnte, es passiert endlich etwas aber irgendwie passiert auch wieder nichts. Also wieder warten. Jeden Tag eine Kombination aus mehreren Chemotherapien, die Blutwerte die immer schlechter werden und warten und beobachten ob sie irgendeine Veränderung aufweißt, doch es passierte nur wenig. Ab dem 3. Tag hatte sie leichte Übelkeit, war sehr müde und benötigte ab und zu Sauerstoff in der Nacht.
Am letzten Chemotag wurde mir nochmal gesagt, dass erst einige Tage nach der Transplantation die Nebenwirkungen der Chemo kommen werden.
Die Transplantation
Der 12.5.2023, der große Tag! Die Stammzellen von Marco müssen erst aufbereitet werden, das dauert 14 Stunden! Also wird die Transplantation erst am Abend stattfinden.
Heute früh fingen schon die ersten stärkeren Nebenwirkungen an. Sie hatte Bauchschmerzen und leichtes Nasenbluten, also bekommt Elina ab jetzt stärkere Schmerzmittel.
Um 20:45 war es soweit, wir durften die Transplantation gemeinsam als Familie erleben. Das Zimmer wurde extra mit Luftballons und Girlanden geschmückt. So spektakulär auch so eine Transplantation klingt, so unspektakulär ist es auch. 9,5 Millionen Zellen, insgesamt 17,5 ml Flüssigkeit wurden innerhalb von 2 Minuten über ihren zentralen Venenkatheter infundiert. WOW, fertig. Jetzt müssen die neuen Zellen den Weg ins Knochenmark finden, dort anwachsen und eigene Zellen bilden. Das dauert jetzt ungefähr 14-21 Tage.
Ein unbeschreibliches Gefühl, als die Stammzellen verabreicht wurden. Endlich einen Schritt weiter, das Licht am Ende des Tunnels wird immer heller und größer. Unsere Zukunft so klar vor Augen und doch noch so fern.
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